
Kommentar, 8.April 2022
Die Absicherung von Anlageportfolios gegen das Risiko eines realen Wertverlusts spielte in den letzten zwei Jahrzehnten nur eine untergeordnete Rolle. Tatsächlich schienen in diesem Zusammenhang bis vor nicht allzu langer Zeit die möglichen negativen Effekte einer Deflation, also eines Rückgangs der Verbraucherpreisindizes, die unmittelbar größere Gefahr zu sein. Umso eher dürften angesichts der derzeit auf breiter Front ansteigenden Produzenten- und Konsumentenpreise einige Investoren negativ überrascht worden sein. Tatsächlich haben Ausmaß und Dynamik zum Teil sogar professionelle Anleger auf dem falschen Fuß erwischt, nicht zuletzt aus der lange verfochtenen Sichtweise eines „temporären Charakters“ dieses relativ neuen Phänomens. Verbraucherpreissteigerungen von 7,5 % p.a. in der Eurozone und 7,9 % p.a. in den Vereinigten Staaten im März 2022, Tendenz steigend, dürften jedoch selbst die letzten Zweifler von der Ernsthaftigkeit dieses Themas überzeugt haben.